Höher, schneller, weiter? War gestern! Heute durchdringt ein neues Prinzip alle Lebensbereiche: Nachhaltigkeit. Dabei geht es um mehr als nur ökologische Aspekte: Wie kann der Mensch im Sinne der nachfolgenden Generationen leben und arbeiten? Wie lässt sich Wissen weitergeben und erhalten? Wie gehen wir achtsam mit uns und unserer Zukunft um?
Wir als Veranstalter stehen heute vor der Herausforderung, ein Event in diesem Sinne zu gestalten. In unserem Beitrag gibt Ihnen unser Experte Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld einen Überblick, was nachhaltiges Veranstalten bedeutet und macht Sie fit für die Zukunft des Eventmanagements.
Nachhaltigkeit: Vom Begriff zum Handlungsprinzip
Nur wenige Menschen wissen, dass Nachhaltigkeit eine Chemnitzer Erfindung ist, denn der in Chemnitz-Rabenstein geborene Hans Carl von Carlowitz hat diesen Begriff erstmalig im Jahr 1713 verwendet. Ursprünglich galten seine Überlegungen der Forstwirtschaft. Sein Grundsatz lautete, „der Mensch sollte dem Wald nicht mehr Holz entnehmen als nachwächst“. Für Carlowitz war klar: „Man sollte pfleglich und gewissenhaft mit der Natur und deren Rohstoffen wirtschaften.“
Diese Erkenntnisse sind so alt wie modern und auf alle anderen Wirtschaftszweige und Lebensbereiche übertragbar. Neben dem pfleglichen Umgang mit Ressourcen gehört dazu auch eine qualitative Ebene, also zum Beispiel Wissen zu teilen und sozial zu agieren. Das Leitbild des nachhaltigen Veranstaltens lautet daher, „enkelgerecht“ zu leben, zu arbeiten und zu handeln. Doch was bedeutet das nun für Ihr Eventmanagement?
Das sagt Experte Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld zur Thematik „Nachhaltiges Veranstalten“
Nachhaltiges Veranstalten „in a nutshell“
Als Veranstalter wünschen Sie sich, dass Ihr Event bei den Besuchern im Gedächtnis bleibt und lange „nachhallt“. Mit dem Konzept des nachhaltigen Veranstaltens schaffen Sie bleibende Erinnerungen, schonen (wirtschaftliche) Ressourcen und schaffen ein anhaltendes Echo für Ihr Image. Wir fassen zusammen, welche Eckpunkte Sie dabei laut unserem Experten Prof. Timo Leukefeld beachten sollten:
- Neue Formate: Lange vorbei sind die Zeiten, als Veranstaltungen so konzipiert waren, dass es einen aktiven Vortragenden und viele passive Rezipienten gab. Heute dreht es sich bei Events vor allem um den Dialog. Hier gilt es, neue Formate zu etablieren.
- Wissen teilen: Diese neuen, dialogbasierenden Veranstaltungen machen Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten möglich.
- Zugang für viele Menschen: Möglichst viele Menschen sollen am Austausch teilhaben können. Dazu gehört es, Zugänge zu erleichtern, beispielsweise durch digitale Wissensangebote, transparente Strukturen und offene Eventkonzepte.
- Gewinne erwirtschaften: Wir teilen die Überzeugung, dass sich Ideale nur dann langfristig verfolgen lassen, wenn wir auch profitabel arbeiten. Wirtschaftlichkeit und Effizienz gehören zum nachhaltigen Eventmanagement ebenso wie ökologische und soziale Aspekte, damit wir auch in Zukunft handlungsfähig bleiben.
„Nachhaltige Events bieten Zugang zu Wissen, vertiefen Zusammenhänge und erwirtschaften Erfolg für Veranstalter und Teilnehmer.“ – Energieexperte Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld
Aus dieser Idee geboren: Das neue Carlowitz Congresscenter Chemnitz
Seit mehr als zehn Jahren plant die Stadthalle Chemnitz einen Kongressanbau. Die Planung endet im Frühjahr 2019 und es beginnen umfangreiche Umbauarbeiten. Der Name CARLOWITZ repräsentiert dabei die Idee des Gesamtkonzeptes – und zwar von Anfang an. Der Umbau nutzt den vorhandenen Raum und strukturiert ihn optimal, sodass die Räume möglichst variabel genutzt werden können. Ab 2020 soll in allen Bereichen rund um die Tagung Nachhaltigkeit gelebt werden – mit regionalen und saisonalen Speisen, bei der Energiegewinnung, bei der sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und vor allem mit innovativen Veranstaltungsformaten mit der Möglichkeit zu Wissenstransfer und Dialog.
Die zukünftigen Räume des Carlowitz Congresscenters Chemnitz sollen dieses Grundprinzip auch optisch widerspiegeln. Der Schwerpunkt liegt hier auf einer offenen, übersichtlichen und minimalistischen Gestaltung. Die Innenarchitektur setzt auf natürliche Materialien sowie organische Formen und Farben. Die einzelnen Tagungsräume tragen lateinische Namen, angelehnt an Natur und Elemente wie Terra, Radix, Silva oder Vulcanus. Von der Wurzel bis zur Krone finden Ihre Veranstaltungen hier einen passenden (Lebens-)Raum.
Fazit: Was nachhaltiges Veranstalten für Sie bedeutet
Haben Sie jetzt einen ersten Überblick über das Prinzip der Nachhaltigkeit? Fakt ist: Ein „enkelgerechtes“ Handeln gewinnt auch in der Veranstaltungsbranche an Bedeutung. Die vier Grundprinzipien nach Timo Leukefeld helfen bei Planung und Umsetzung.
Sie haben weitere Ideen und Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit? Wir freuen uns über Ihre Nachricht.
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