Chemnitz ist eine Stadt der Macher*innen. Mit unserer unkonventionellen Macher-Mentalität verknüpfen wir geschickt die Aspekte des Innovations- und Wissenschaftsstandorts mit einer lebendigen Kunst- und Kulturszene. Dies überzeugte auch die internationale Jury, Chemnitz zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 zu küren. Unter dem Motto „C the Unseen“ hat Chemnitz ein überzeugendes Konzept vorgelegt. Und unter dem Motto „See the C“ laden wir unsere Tagungs- und Kongressgäste zu einer besonderen Stadtführung ein. Begeben Sie sich mit uns auf einen Streifzug durch die Innenstadt und lassen Sie sich von dem, was Chemnitz schon jetzt und im Jahr 2025 alles zu bieten hat, beeindrucken.
Nachhaltigkeit ist eine Chemnitzer Erfindung!
Unsere Tour startet am neuen Carlowitz Congresscenter Chemnitz – dem Zentrum für Wissen und Gewissen. Ende 2020 öffnete es seine Türen. Direkt an der Stadthalle Chemnitz im Herzen der Innenstadt gelegen, bietet es ein innovatives Ambiente für den kreativen Austausch und nachhaltige Begegnungen. Wussten Sie, dass Nachhaltigkeit eine Chemnitzer Erfindung ist? Der in Chemnitz-Rabenstein geborene Hans Carl von Carlowitz hat diesen Begriff erstmalig im Jahr 1713 verwendet. Dieser Fakt inspirierte und war maßgeblich bei der Namensgebung für das neue Kongresszentrum. Das Leitbild des nachhaltigen Veranstaltens wird im Carlowitz Congresscenter in möglichst vielen Facetten gelebt. Schaut man durch die großen Fensterscheiben am Eingang, bleibt der Blick unweigerlich am bemoosten und beleuchteten Glasfußboden am Fuße der Treppe hängen. Und es verbergen sich noch weitere grüne Oasen im Gebäudekomplex, der seine Gäste nicht nur gern über Moos schweben lässt, sondern auch durch zahlreiche Veranstaltungen, Konzerte und Kleinkunstveranstaltungen emotionale Erlebnisse beschert. Die typische Charakteristik des Gebäudekomplexes Stadthalle/Hotelhochhaus – und nun auch das integrierte Congresscenter – dominiert seit 1974 das Chemnitzer Stadtbild. Die markante Fassade aus Sichtbeton, Rochlitzer Porphyr und Glas fasziniert bei einem Rundgang durch Chemnitz immer wieder aufs Neue.

Pulsierendes Leben in der Kneipenmeile
Vom Carlowitz Congresscenter spazieren wir mit wenigen Schritten in die Einkaufs- und Promenadenstraßen der Innenstadt von Chemnitz. Dort werden wir an der Inneren Klosterstraße von 14 bronzenen Kaiserpinguinen begrüßt. Das Kunstwerk von Peter Kallfels weist den Weg gen Süden und ist nach dem Längengrad benannt, durch den die Innere Klosterstraße mit der Antarktis verbunden ist: „12 Grad 55 Minuten 11 Sekunden Östliche Länge“. Der Boden zu ihren Füßen ist mit dem Umriss der Stadt Chemnitz bemalt, der stark dem der Antarktis ähnelt. Die Pinguingruppe ist ein beliebtes Fotomotiv geworden.
Direkt hinter den Pinguinen beginnt die Kneipenmeile von Chemnitz. Restaurants, Bars und Cafés laden zum Verweilen ein. Besonders an warmen Tagen ist diese kleine Gasse bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt.

Neue Chemnitzer Innenstadt: Historisches Rathaus und preisgekrönte moderne Glasfassaden
Wir schlendern bei unserem Rundgang durch die Kneipenmeile weiter direkt bis zum Marktplatz. Die Chemnitzer Innenstadt – oder vielmehr die Innenstadt von „Karl-Marx-Stadt“, wie die Stadt zwischen 1953 und 1990 hieß – wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört und somit nach 1989 ganz neu aufgebaut. Namhafte Architekten haben eine neue und moderne Struktur des Stadtzentrums geschaffen. Dabei prägen bis heute die wenigen historischen Gebäude den Stadtkern von Chemnitz. Darunter das Siegertsche Haus am Markt mit einer prachtvollen Barockfassade.
Am Ursprungsort der Chemnitzer Stadtgeschichte werden die Geschicke der Stadt gelenkt: im Alten und Neuen Rathaus am Markt. Wegen des enormen Wachstums der Stadt als Industriestandort und Handelsmetropole ergänzt das neue Rathaus seit 1911 die alten Amtsstuben. Besonders erlebenswert bei einem Ausflug nach Chemnitz sind der Grüne Salon und das 48 Glocken umfassende Glockenspiel. Rund um den Markt reihen sich moderne Kaufhäuser, Wohn- und Einkaufsquartiere, Restaurants sowie Ladenzeilen mit einer Mischung aus großen Handelsketten und individuellen, regionalen Läden aneinander. Die Chemnitzer Innenstadt entwickelt sich architektonisch stetig weiter. Auf dem Marktplatz hat im Frühjahr 2021 der Bau eines Marktbrunnens begonnen. Das Werk des in London lebenden deutschen Künstlers Daniel Widrig besteht aus bis zu 2,80 Meter großen Plastiken aus glänzend hellem Edelstahl. Im Zusammenspiel mit dem Wasser bieten sie einen interessanten Blickfang auf dem Markt.
Das älteste Bauwerk der Stadt Chemnitz gab der „fit“-Flasche ihr Aussehen
Unser Spaziergang führt uns weiter durch die Innenstadt zu den nächsten Sehenswürdigkeiten, dem Stadthallenpark und dem Roten Turm – das älteste Bauwerk der Stadt Chemnitz. Er wurde als eine erste Befestigungsanlage im 12. Jahrhundert gebaut und wehrte wenig später als Teil der Stadtmauer Feinde ab. Einige Jahrhunderte später stand seine Form für die Verpackung des bekannten Spülmittels „fit“ Pate. Heute fungiert das markante Bauwerk als beliebte Sehenswürdigkeit für Touristen.
Karl Wienke entwarf 1974 direkt vor den Toren der Stadthalle Chemnitz den Park am Roten Turm, auch Stadthallenpark genannt. Er stattete die Anlage mit Kunstwerken und vielschichtigen Bepflanzungen aus. Der Stadthallenpark ist die grüne Lunge der Chemnitzer Innenstadt und bietet für Open Air Events eine wunderbare Kulisse. So haben sich hier u.a. die „Fête de la Musique“ oder das Kulturfestival „Parksommer“ etabliert und einen kulturellen Lieblingsplatz geschaffen. Das Publikum schätzt beim „Parksommer“ die besondere, entspannte Atmosphäre auf Picknickdecken und Liegestühlen rund um die kaukasische Flügelnuss – ein wunderschöner Baum mit ausufernder, schattenspendender Laubkrone.

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Entstehung eines Kulturquartiers
Vom Stadthallenpark geht es weiter Richtung Theaterplatz. Wir laufen entlang der Straße der Nationen, die mit Gebäuden unzähliger Baustile gesäumt ist. Unter anderem mit herausragenden Bauten der Ostmoderne mit Ecken, Kanten und Kunst am Bau.
Mit dem bekannten Chemnitzer Opernhaus, dem König-Albert-Museum und der Petrikirche ist der Theaterplatz eines der schönsten baulichen Ensembles der Stadt. Das König-Albert-Museum gehört zu den Kunstsammlungen Chemnitz, die sich aufgrund einer regen und viel beachteten Ausstellungstätigkeit eines hohen regionalen, nationalen und internationalen Renommees erfreuen. (Die Kunstsammlungen Chemnitz umfassen einen Komplex verschiedener Museen und Institutionen: Neben den Kunstsammlungen am Theaterplatz, lohnt sich für Liebhaber der bildenden Künste auch eine Stippvisite im Museum Gunzenhauser, im Schloßbergmuseum mit der Burg Rabenstein oder im Henry van de Velde Museum in der Villa Esche. Die Schwerpunkte der Ausstellungen liegen auf der internationalen Moderne sowie wichtigen Themen- und Einzelpräsentationen.)
Weitere Pläne für den Neubau eines Kulturquartiers am Opernhaus liegen schon in der Schublade. Mit dem Projekt entstünde eine städtebauliche Verbindung zwischen Zentrum und Brühl-Quartier. Und genau zu diesem begeben wir uns nun. Unser Weg führt vorbei am Schillerpark, in dem derzeit ein ungewöhnliches Kunstobjekt der Ausstellung „Gegenwarten“ zu bestaunen ist. Durch den Park schlängelt sich der Darm von Karl Marx, in den passenden Proportionen zum unweiten Karl-Marx-Kopf in der Brückenstraße. Das Projekt der Kunstsammlungen Chemnitz entstand im Rahmen der Kulturhauptstadt-Bewerbung und präsentiert insgesamt 20 aufsehenerregende Kunstwerke im öffentlichen Raum.

Angekommen am Brühl, fällt der nostalgische Schriftzug „Brühl-Boulevard“ am Eingang sofort uns Auge. Einige Jahre in Vergessenheit geraten, haben die Macher im Viertel mittlerweile Vieles bewegt. Der Brühl hat sich zu einem pulsierenden Wohn- und Geschäftsviertel entwickelt. Heute genießt man hier Köstlichkeiten von kleinen Manufakturen und Erzeugern wie u.a. Fleisch-Spezialitäten vom Fleischladen Feinkost & Restaurant oder „Eierlikörz“ aus der Eierlikörmanufaktur. Junge Unternehmer*innen und Kreative widmen sich mit großer Leidenschaft ihrem Handwerk und ihren Ideen. Der Brühl als lebendiges Zentrum eines zukünftigen Universitätsquartiers um die Zentralbibliothek in der Alten Aktienspinnerei und weiteren Einrichtungen der TU Chemnitz. Das sind die Visionen für dieses Stadtviertel auf dem Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt.
Der „Nischl“: Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Chemnitz
Unsere Tour der Sehenswürdigkeiten führt uns weiter nordöstlich des Stadtzentrums zum Stadtbad Chemnitz. 1935 als eines der der modernsten Schwimmbäder Europas eröffnet, gilt es als bedeutendes Denkmal der architektonischen Moderne. Noch heute fasziniert die grandiose und edel restaurierte Bauhaus-Architektur. Die wohl bekannteste Chemnitzer Sehenswürdigkeit befindet sich nur wenige Schritte vom Stadtbad entfernt. Wir schlendern zurück Richtung Innenstadt zum Karl-Marx-Monument. Der Philosoph Karl-Marx war zwischen 1953 und 1990 Namenspatron für die Stadt Chemnitz. Seine 2 x 13 Meter hohe und 40 Tonnen schwere Büste aus Bronze prägt seither das Stadtbild. Die zweitgrößte Portraitbüste der Welt wird von den Einwohnern mit einem Augenzwinkern „Nischl“ genannt.
Die letzte Station auf unserem Chemnitzer Stadtrundgang ist das Staatliche Museums für Archäologie Chemnitz, kurz smac. 2014 zog das neue Museum in das denkmalgeschützte Gebäude, welches nach Plänen des berühmten Architekten Erich Mendelsohn gebaut und 1930 als Kaufhaus Schocken eröffnet und bekannt wurde. Das smac ist Sachsens einziges Museum, in dem 300 000 Jahre Menschheitsgeschichte erfahrbar sind.
Nach ca. 120 Minuten endet unser Stadtrundgang durch Chemnitz, aber hoffentlich nicht ihre Begeisterung für unsere Stadt. Eine Stadt, die so viele ungesehene Schätze in sich trägt und sich darauf freut, diese Touristen aus ganz Europa zeigen zu können.
Fazit: See the C – Chemnitz ist eine facettenreiche Stadt mit Machergeist und spannender Architektur aus vielen Epochen
In Chemnitz gibt es viel zu entdecken: architektonisch faszinierende Bauwerke der Gründerzeit, Industriedenkmäler und futuristische Gebäude der Neuzeit. Sie alle prägen das heutige Stadtbild und schlagen so die Brücke vom Gestern ins Heute und Morgen. Wer sich auf einen Streifzug durch Chemnitz begibt, wird eine Stadt entdecken, die in ihrer Lebendigkeit und ständiger Veränderung für die Idee der Moderne steht und dabei ihre Wurzeln nicht vergessen hat.
Haben wir Sie neugierig gestimmt auf die Europäische Kulturhauptstadt 2025?
Wer könnte Ihnen unsere Stadt besser vorstellen als die Bewohner selbst? Chemnitz hat viele Gesichter und wunderschöne Plätze, die es zu entdecken und besuchen gilt. Wir stellen Ihnen auf unserer Webseite www.c3-chemnitz.de Lieblingsorte unserer Mitarbeitenden in der Stadt vor, die Sie zu Fuß oder per Rad von der Innenstadt erreichen können.
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